Ihr schwitzt? - Ich aaauch! Mein Hirn funktioniert nur gelegentlich und mein Körper mag sich nur langsam bewegen. Dabei haben die Hundstage, zwischen dem 23. Juli und dem 23. August, noch nicht mal angefangen. Wißt Ihr eigentlich, wie sie zu Ihrem Namen kommen? Vielleicht, weil die Hunde unter der Hitze ziemlich leiden; da sie ja keine Schweißdrüsen haben, sondern hecheln? - Nein. Der Ursprung der Bezeichnung Hundstage, die die Römer caniculares nannten (von canis, Hund), liegt im Sternbild Großer Hund (Canis Major). Aber wir müssen noch weiter zurückschauen, zu den Alten Ägyptern. Sirius, der hellste Stern des Großen Hund, war für die damaligen Bewohner des Landes von großer Bedeutung, - sobald sein heliakischer Aufgang (in der Morgendämmerung) sichtbar wurde, war die Zeit der Nilschwemme gekommen, Garant für Überleben, Fruchtbarkeit und Wohlstand. Bis aber alle Sterne des Großen Hund am Firmament sichtbar sind, auch der lichtschwache Muliphein und der Stern Aludra, dauert es ca. 30 Tage.
Inzwischen hat sich ja alles etwas verschoben, wegen der Präzession und der Eigenbewegung des Sternbildes; Sirius geht jetzt viel später auf, als in der Antike, frühestens nämlich am 30. August. Aber wir nennen die heißen Tage immer noch die Hundstage- und lustigerweise leitet sich sogar das russische Wort für Sommerferien aus dem Lateinischen ab: kanikuly!
Wer also die kanikuly noch vor sich hat, möge sie genießen!